Continental Automotive | News | 2025 | Digital, automatisiert und effizient: Die Continental Megafactories

Mit seiner Megafactory-Strategie treibt das Technologieunternehmen Continental den Paradigmenwechsel in der Produktion von automobilen Technologien für User Experience (UX) weiter voran und schafft sowohl wirtschaftlich als auch technologisch große Vorteile. Produktionsstandorte wie Timișoara in Rumänien oder Brandýs nad Labem in Tschechien sind dabei Vorreiter für Automatisierung und Digitalisierung im Fertigungsnetzwerk von Continental Automotive.

Bei der Herstellung setzt Continental bewusst darauf, weltweit mit Produktionsstandorten vertreten zu sein, um für lokale Märkte zu produzieren und die Verfügbarkeit der Produkte über den globalen Produktionsverbund jederzeit sicherstellen zu können. Dabei kommen neueste Technologien der Simulation und der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) zum Einsatz. Passend dazu treibt das Technologieunternehmen Projekte wie das eigene immersive Industrial Metaverse von Continental voran und engagiert sich in Brancheninitiativen wie DIAZI, um die Produktion digitaler zu gestalten und weiter zu automatisieren.

Wer schon einmal in einem Auto der neuesten Generation vor einem integrierten Display gesessen hat, das sich in C- oder L-Form nahtlos über die gesamte Breite des Fahrzeugcockpits erstreckt, wird schnell verstehen, dass die Produktion eines solchen „Pillar-to-Pillar-Displays” hochkomplex ist, minimale Toleranzen erfordert und damit enorme Anforderungen an die Fertigungsqualität stellt. Dies ist nur durch qualifizierte Mitarbeitende machbar sowie durch konsequente Standardisierung, Automatisierung und Digitalisierung in der Produktion. Nur so entstehen die notwendigen wirtschaftlichen und technologischen Synergien. Continental setzt deshalb in der Fertigung seiner Displaylösungen, digitaler Cluster und Head-up-Displays (HUD) auf so genannte Megafactories. Wobei der Begriff „Mega” nicht nur den Umfang der eingesetzten Produktionstechnologien, sondern auch Größe und Menge der zu produzierenden Produkte beschreibt.

Insgesamt produziert das Geschäftsfeld UX an zwölf Standorten in Europa, China und Nordamerika. Dort bündelt Continental Produktionskapazitäten und Kompetenzen zentral. Die Produktion von UX in Brandýs nad Labem in Tschechien feiert in diesem Jahr das 30. Jubiläum, in der Megafactory im rumänischen Timisoara werden schon seit rund zwei Jahrzehnten Display-Lösungen produziert. Beide Standorte haben gemeinsam, dass sie Schritt für Schritt zur Megafactory ausgebaut wurden. Und beide sind Vorreiter für digital vernetzte Produktionstechnologien und Pioniere der Industrie 4.0. Erfahrungen, Wissen und Ergebnisse werden im globalen Fertigungsnetzwerk geteilt, für weitere Standorte angepasst und schließlich auch dort ausgerollt.

Timișoara: Highlight der Standardisierung

Die UX-Fertigung in Timișoara wurde bereits 2006 eröffnet und gilt seit ihrer dritten Vergrößerung 2022 als Megafactory. Auf 18.000 Quadratmetern arbeiten Teams in verschiedenen Arbeitslinien an über 100 Arbeitsstationen. Fast 100 integrierte kollaborative Roboter (sogenannte Cobots) gewährleisten einen effizienten und präzisen Fertigungsprozess, etwa durch Big-Data-Anwendungen und autonome, automatisierte Transportsysteme. Die Produktionszahlen wurden seit Start der Megafactory sukzessive gesteigert.

Gerade bei Digitalisierung und Automatisierung sticht Timișoara mit seinen rund 2.400 Mitarbeitenden heraus. Virtual Reality Linienplanung, -simulation und -optimierung ermöglichen die Fertigung von großen Displaylösungen in Höchstgeschwindigkeit und hoher Qualität. Augmented Reality wird auch für Wartung und Produktentwicklung eingesetzt. KI und Robotik unterstützen die Fertigungsfachkräfte. Dies führt zu Kosteneinsparungen und steigert die Qualität. „Die Cobots übernehmen beispielsweise Fertigungsaufgaben, um die physische und psychische Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden zu reduzieren und somit die Ergonomie zu verbessern. Die fahrerlosen Transporter bringen Material automatisch zu den Arbeitsplätzen und steigern somit – wie die Cobots – die Produktivität. Unter dem Strich schafft Continental Automotive so auch attraktive und nachhaltige Arbeitsplätze”, erklärt Lucian Mărgineanu, Werksleiter der Megafactory in Timișoara.

Unsere Megafactory in Timisoara integriert AutoStore, ein vollautomatisches Robotersystem für Logistik und Materialmanagement, und setzt mit ihrem Kompetenzzentrum für die Produktion von HUD weltweit Maßstäbe. Dieses Zentrum zeichnet sich durch eine vollständige vertikale Integration aus und konsolidiert Forschung und Entwicklung, Produktion und UX-Prototyping in einer einzigen Einrichtung.

Wie das Zusammenspiel in solch einer Smart Factory funktioniert, zeigt die Herstellung von Curved Displays: Bis zur finalen Montage laufen mehrere Arbeitslinien mit einem hohen Automatisierungsgrad parallel. Vom Zusammensetzen bedruckter Leiterplatten, die Elektronikkomponenten auf Vorder- und Rückseite besitzen, bis zum Einbringen der Lichtleiter, die eine gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten Fläche des Displays gewährleisten, werden alle Prozesschritte auch durch KI-Algorithmen gesteuert und von Kameras überwacht. In einem Reinraum werden die vormontierten Displays durch Optical Bonding in Position gebracht und mit ihrer Front zusammengeführt. Dabei werden die verschiedenen Komponenten so verklebt, dass zwischen Glas und Display keine Luft verbleibt. Die Vorteile: bessere Lesbarkeit, keine störenden Reflektionen und ausgezeichnete Bildqualität. Bei der Endmontage werden dann die unterschiedlichen Leiterplatten aufgeklebt und finale Schraubvorgänge erledigt. Den Abschluss bildet ein Test der Licht- und Touch-Funktionen. Und das alles in einer hohen Produktionsgeschwindigkeit – dank Standardisierung und Digitalisierung.

„Der Standardisierungsgrad in unseren Megafactories ist weit fortgeschritten und stärkt durch ein hohes Maß an Wiederverwendbarkeit und Mehrfachnutzung unsere Wettbewerbsfähigkeit”, erklärt Cosmin Alexandru Parvu, Vice President Operations des Geschäftsfelds UX bei Continental Automotive. „Unsere Teams nutzen dabei alle Vorteile der Industrie 4.0 und KI.”

Brandýs nad Labem: 5G-Netzwerk speziell für Anforderungen der Hightech-Fertigung

Standardisierung ist auch das A un O in der Megafactory für Displaylösungen von Continental im tschechischen Brandýs nad Labem. Hier stellt Continental Automotive Automobilelektronik, Bordinstrumente und Displaylösungen bis hin zu Telematik- und eCall-Systeme her. Die Produktion in Brandýs ist ein Vorreiter bei der Digitalisierung. So wurde der Produktionsstandort kürzlich als Mitglied in das „Global Lighthouse Network“ des WEF aufgenommen – eine Gemeinschaft von Technologieführern, die sich bei der Implementierung von Fertigungstechnologien für Industrie 4.0 bewährt haben. 2023 wurde das erste private 5G-Netzwerk an einem europäischen Fertigungsstandort eingeführt. Das Netz beschleunigt die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden, Geräten und Maschinen wie Sensoren, Fertigungsrobotern und autonomen Transportfahrzeugen. „Dies wird die Zusammenarbeit zwischen den Continental-Werken im globalen Fertigungsverbund verbessern“, erklärt Cosmin Alexandru Parvu. „Denn durch das Sammeln aller Daten aus dem Produktionsablauf können wir Verbesserungsmöglichkeiten im gesamten Produktionsnetzwerk identifizieren und so effizienter, schneller und effektiver werden. Gleichzeitig ist dies ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer vollständig digitalen Fabrik”.

Mit Continental's eigenem immersiven Industrial Metaverse auf dem Weg zur digitalen Fabrik der Zukunft

Eines unserer innovativen Projekte, das auf dem Konzept des Industrial Metaverse basiert, gibt einen zusätzlichen Impuls auf dem Weg zur digitalen Fabrik. Das eigene immersive Industrial Metaverse von Continental ist eine Plattform, auf der wir unseren digitalen Zwilling der Fabrik aufbauen und mit ihm interagieren. Das Tool hilft uns auf unserem Weg, eine funktionsübergreifende Kollaborationsplattform für unsere Ingenieure zu schaffen. Außerdem kann die Plattform genutzt werden, um in Echtzeit Einblicke in Fabriken, Prozesse, Geräte und Produkte zu erhalten. „Diese Daten werden in einem cloudbasierten Datenpool zusammengefasst, der als Grundlage für die Anwendungen des digitalen Zwillings wie Simulationen und KI dient. Der Zugriff auf und die Analyse von Daten aus unseren Fabriken hilft uns, schnelle Entscheidungen zur Produktionsoptimierung zu treffen, und stellt sicher, dass jeder in unserer Organisation einfachen Zugang zu den benötigten Informationen hat”, erklärt Krushna Bhumireddy, Digitalization Project Manager bei UX.

Mit der Megafactory-Strategie und Digitalisierung zur hochmodernen Fertigung

Ob Megafactory oder Digitalisierungsprojekte wie unser eigenes Immersives Industrial Metaverse, die Vision der digitalen, smarten Fabrik nimmt bei Continental Automotive Gestalt an. Durch die verbesserte Steuerung der Auslastung werden die Produktionsprozesse darüber hinaus effizienter, schneller und effektiver und damit auch kostengünstiger. Darüber hinaus unterstützt die Technologien eine Null-Fehler-Strategie und machen die Produktionsprozesse robuster. Nicht nur die Zukunft des Fahrens ist also digital und automatisiert, sondern auch die Produktion der Displays, die ein solches Fahrerlebnis ermöglichen.