Der Straßenverkehr ist sicherer geworden – aber noch lange nicht sicher genug. Airbag, Sicherheitsgurt, ABS und ESC sowie gesetzliche Regulierungen wie die Anschnallpflicht haben wesentlich dazu beigetragen, die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten und Todesopfern signifikant zu reduzieren. Continental war und ist mit führend bei der Entwicklung solcher Sicherheitstechnologien. Starben 1974 noch mehr als 20.000 Menschen jedes Jahr bei Verkehrsunfällen in Deutschland, bei damals noch deutlich weniger Autos auf den Straßen, liegt die Zahl heute bei rund 3.000 Verkehrstoten. Das ist ein großer Fortschritt, aber noch immer eine viel zu hohe Zahl.    

Doch es gibt einen neuen Treiber für mehr Sicherheit und weniger Unfallopfer: Künstliche Intelligenz. Smarte Software entwickelt sich zu einem entscheidenden Faktor für Continentals Vision Zero. Für eine Welt ohne Opfer im Straßenverkehr. Aus immer mehr Daten lernende Software-Anwendungen in neuen Fahrerassistenzsystemen werden dafür sorgen, dass sich immer weniger Unfälle ereignen und weniger Menschen auf den Straßen zu Schaden kommen. Die Umweltwahrnehmung von Sensoriksystemen und die Verarbeitung von großen Datenmengen in Echtzeit haben mittlerweile einen Reifegrad erreicht, der die menschlichen Fähigkeiten übertrifft.  

KI bietet großes Potential zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beizutragen

Das zeigt ein Blick in die Elektronik-Architektur eines modernen Fahrzeugs: KI-Anwendungen sind bereits heute in Notbrems-, Spurhalte-, Toter-Winkel-, Rechtsabbiege- oder Verkehrszeichenerkennungssystemen integriert – und sie werden in künftigen Generationen von Assistenzsystemen ihre Wirkung weiter entfalten. Das unterstreichen unabhängige Untersuchungen. Der Europäische Verkehrssicherheitsrat etwa geht davon aus, dass fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme dank KI die Zahl der Verkehrstoten um bis zu 30 Prozent senken können. Eine Studie des US-amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) ergab, dass Fahrzeuge, die mit einem Auffahrwarnsystem und einem Notbremssystem ausgestattet sind, Auffahrunfälle um 50 Prozent reduzieren.  

AI is already being used in driver assistance systems

Das aber ist erst der Anfang. Insbesondere in der Überwachung der Aufmerksamkeit von Fahrerin oder Fahrer steckt ein großes Potenzial. Die Komplexität des Verkehrs, gesundheitliche Probleme oder Sekundenschlaf können von intelligenten Systemen erkannt und Unfälle so vermieden werden. Laut US-amerikanischer National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) sind 94 Prozent aller Verkehrsunfälle auf Fahrfehler zurückzuführen. Allein Müdigkeitserkennungssysteme können das Risiko von Unfällen aufgrund von Unaufmerksamkeit am Steuer um bis zu 40 Prozent senken. Innovative Funktionen wie personalisiertes Feedback von KI-basierten Sensoriksystemen werden, so die Einschätzung von Experten, zu einer Reduzierung riskanter Fahrweisen um 20 Prozent führen.    

Der Einsatz von KI in Sicherheitssystemen steht erst am Anfang. Je schneller der Automatisierungsgrad von Fahrfunktionen im Automobil steigt, desto sicherer wird die Mobilität. Ein Blick auf die konkreten Ursachen für schwere Unfälle in Deutschland aufgrund von Fahrfehlern im Jahr 2022 verdeutlicht das. Fehler beim Abbiegen, Anfahren oder beim Einfahren in eine Straße führen die Statistik mit 15,3 Prozent an, gefolgt von Missachtung der Vorfahrt (13,4 Prozent), unzureichender Abstand (12,9 Prozent) und unangemessene Geschwindigkeit (11,4 Prozent). Die meisten Ursachen können durch automatisiertes Fahren leicht vermieden werden.  

Safer roads thanks to the use of AI

KI – Einsatz in der Entwicklung und beim Testen

Ein KI-System ist aber nur so gut wie die Daten, mit denen es angelernt wird. Die Anzahl möglicher Verkehrssituationen ist nahezu unüberschaubar, die Wahrscheinlichkeiten, dass bestimmte Situationen eintreten, können sehr gering sein. Continental geht bei der Gestaltung von KI-Technologie daher verschiedene Wege: und setzt Künstliche Intelligenz bereits in der Entwicklung und beim Testen von Systemen ein. So kann generative KI – Software, die eigenständig neue Inhalte und somit Datensätze erzeugt – ein leistungsstarkes Werkzeug zur Erstellung von Testdaten für autonome Fahrsysteme sein. Von der Erzeugung auch ausgefallener Umgebungsvarianten und Verkehrsmuster bis hin zu sehr unwahrscheinlichen Unfall-Szenarien – sogenannte „edge cases“ – können heute Daten durch generative KI-Modelle erzeugt werden. So lassen sich Testdatensätze entscheidend verbessern – und damit auch die Effektivität von KI-basierten Assistenzsystemen.    

Der letzte Schritt zur Vision Zero durch das autonome Fahren steht noch bevor. Wenn Autos in Zukunft selbst fahren können und die „Fehlerquelle Mensch“ im Fahrzeug im Prinzip keine Rolle mehr spielt, werden KI-Systeme ihr volles Potenzial für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ausspielen. Dann ist das Ziel einer Welt ohne Unfälle – Continentals Vision Zero – tatsächlich nahe.  

Möchten Sie mehr über die Bedeutung von KI für das Erreichen der Vision Zero erfahren?

  • In einem durchgeführten Webinar mit dem Titel „Die Zukunft der Fahrzeugsicherheit - Kann KI die Vision Zero ermöglichen?“ gaben zwei unserer Expertinnen Einblicke in die Geschichte und die aktuelle Rolle von KI bei Continental mit einem besonderen Fokus auf der Vision Zero. Das Webinar bietet einen Einblick in unsere spannenden KI-Initiativen bei Continental. Klicken Sie hier für die Aufzeichnung (in Englisch): The future of vehicle safety – can AI enable Vision Zero?  

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