eine Zukunft ohne Verkehrsunfälle. Das klingt nach Science Fiction, ist aber tatsächlich machbar. Mit maßgeschneiderten Sicherheitstechnologien für jede Region auf der Welt. Und mit den Erkenntnissen aus der internen Unfallforschung.
Continental hat ein ambitioniertes Ziel:
Galileo Galilei wusste es: Die Welt dreht sich. Und wir wissen: Wir drehen uns mit ihr, und das zumeist auf zwei bis vier Rädern. Wir cruisen in den Ferien mit dem Wohnmobil durch den Süden, wir bejubeln die „Helden der Landstraße“ bei der Tour de France, wir nehmen morgens den Linienbus zur Arbeit. Seinen Ursprung hat dieser menschliche Mobilitätsdrang am Schwarzen Meer. Dort wurde 4.000 vor Christus das Rad als Transporthilfe erfunden – Töpfer hatten die geniale Idee, Kufen-Schlitten mit kleinen, sich drehenden Tonscheiben auszustatten. Vom Rad bis zur Kutsche dauerte es zwar noch fast 6.000 Jahre, bis zur ersten Fahrt eines motorisierten Fahrzeugs weitere 400 Jahre. Dann aber ging es rund: Der Wandel vom analogen Automobil zum vernetzten, digital getriebenen Fahrzeug gelang in weniger als 30 Jahren – ein Wimpernschlag in der Geschichte. Aber ein bedeutender.
Wir wissen aber auch: Der menschliche Bewegungsdrang fordert Opfer:
- Alle sechs Sekunden passiert auf der Welt ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mensch stirbt oder schwer verletzt wird.
- Das bedeutet mehr als 1,3 Million Verkehrstote
- und bis zu 50 Millionen Schwerverletzte weltweit innerhalb eines Jahres.
In unserer hochtechnologisierten Welt aber muss das Ziel lauten: null Unfälle.
Continental hat sich daher der „Vision Zero“ verpflichtet: Als eines der führenden Technologieunternehmen der Automobilindustrie setzt Continental alles daran, die Mobilität immer sicherer zu machen. Denn: Autos gelten dank cleverer Applikationen, Software-Lösungen und immer intelligenteren Algorithmen schon heute als allzeit vernetzte „Smartphones auf Rädern“. Sie fahren mit nachhaltigem Strom – und der künstlich intelligente Sprachassistent spielt den Reiseführer. Auch gleiten sie in der Zukunft autonom durch die Rushhour. Da muss vor allem auch eines gelingen: Die Zahl der Unfallopfer weiter signifikant zu senken.
„Vision Zero“ – das ist ein zugegeben ambitioniertes Ziel. Denn allein in Deutschland ereignen sich trotz vielerlei Assistenzsysteme an Bord von modernen Automobilen noch immer mehr als 7.000 Verkehrsunfälle täglich. Das sind mehr als 1.060 Verletzte und neun Todesfälle, jeden Tag. Die Anzahl der Verkehrsopfer hat sich in den meisten europäischen Ländern in den vergangenen Jahren reduziert. Doch die Herausforderungen werden nicht einfacher, wenn von Jahr zu Jahr mehr Fahrzeuge unterwegs sind. Seit 2005 hat sich der Bestand der weltweit zugelassenen Pkw nahezu verdoppelt auf rund 1,6 Milliarden. Dazu kommen ebenfalls immer mehr Motorräder, Fahrräder, Elektro-Bikes und E-Scooter, die sich den beschränkten Platz in urbanen Räumen teilen.
Mehr Autos, weniger Platz – und trotzdem null Unfälle? Wie soll das gelingen? Continental verfolgt eine klare, immer auf den Menschen bezogene Mobilitätsstrategie. Mit Innovations- und Erfindergeist arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Technologieunternehmens jeden Tag an neuen Entwicklungen, die vor allem auch die Sicherheit in einer komplexen Mobilitätswelt steigern helfen. Continental beschäftigt allein rund 21.000 Software- und IT-Spezialistinnen und Spezialisten mit breiter Software- und IT-Kompetenz - essenzielles Knowhow für künftige Innovationen.
Es gibt zwei Schlüssel zur Verwirklichung der „Vision Zero“. Beide sind gleichermaßen wichtig.
Zum einen schaffen technologische Neuentwicklungen immer neue Möglichkeiten. Intelligente Algorithmen sind heute die neue DNA der Fortbewegung, kompakte Hochleistungsrechner die Schaltzentralen in einer immer komplexeren Elektrisch/Elektronischen-Architektur (E/E-Architektur). Bei der Serienentwicklung solcher High-Performance-Computer, die im Prinzip alle elektronischen, digitalen und physischen Sicherheitskomponenten im Fahrzeug steuern, ist Continental mit führend. Und die entsprechenden Assistenzsysteme entwickelt Continental obendrein.
Der zweite Schlüssel zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr lautet: Unfallforschung. Continental hat in den vergangenen Jahren eine eigene Abteilung für die Erforschung und Analyse von Verkehrsunfällen weltweit aufgebaut. Denn erst ein tiefes Verständnis für alle Facetten des sich ständig verändernden Unfallgeschehens ermöglicht es, für jede Region und für jeden Markt maßgeschneiderte Sicherheitslösungen zu entwickeln. Das ist entscheidend, um die Unfallzahlen weltweit zu reduzieren und der „Vision Zero“ immer näher zu kommen.
Mit gezielten Technologielösungen sind immer weiter Fortschritte bei der Verkehrssicherheit zu erreichen, die uns dem Ziel einer Welt ohne Unfälle näherbringen”
Harald Feifel
Leiter der Unfallforschung bei Continental
„Das Mobilitätsverhalten der Menschen und die Unfallzahlen unterscheiden sich stark von Region zu Region. In Europa, auch in den USA, ist die Situation weniger dramatisch. Hier sorgen viele Innovationen in den Fahrzeugen für ein signifikantes Plus an Sicherheit. Anders stellt es sich in den Schwellenländern dar.“ Dort sind individuelle Lösungen gefragt.
Ein Beispiel: In vielen Ländern Asiens können mit einfachen, kostengünstigen Assistenzsystemen für kleine Motorräder deutliche Zugewinne an Sicherheit erzielt werden – mehr als mit einem Spurhalteassistenten für eher weniger verbreitete Premiumfahrzeuge. Denn in Ländern wie Vietnam oder auch Indien stellen Kollisionen von Motorrädern mit Pkw und auch von Motorrädern untereinander ein typisches Unfallgeschehen dar. Solche Unfälle kommen in westlichen Ländern kaum vor. Dort wiederum gehören Kreuzungen zu den neuralgischen Unfallpunkten. Nach einer Studie des University of Michigan Transportation Research Institut verliert allein in den USA fast jeder dritte Verkehrstote sein Leben an einer Kreuzung – in vielen Ländern sieht es kaum anders aus. Die Leidtragenden sind oft Fußgänger und Fahrradfahrer, die naturgemäß ohne schützende Assistenzsysteme unterwegs sind. Hier ist das Thema „verdeckte Verkehrsteilnehmer“ entscheidend, also zum Beispiel der Fahrradfahrer, der von einem Lkw verdeckt wird. Und das Problem beschränkt sich nicht nur auf unübersichtliche Verkehrssituationen an Kreuzungen. Insbesondere Fußgänger werden oft auch entlang des Straßenrandes durch geparkte Fahrzeuge, Bäume oder einen aus einer Ausfahrt fahrenden Lkw verdeckt. Für solche Situationen sind Sensoriksysteme nötig, die die Infrastruktur integrieren – und zudem Fahrzeuge untereinander vernetzen helfen.
So können die Sensoren eines Autos mittels des Prinzips der „Collective Perception“ oder „kollektiven Wahrnehmung“ den Insassen eines anderen Fahrzeugs die Positionen von Fußgängern oder Fahrradfahrern übermitteln, die sonst übersehen worden wären.
Hier setzt auch die aktuelle Forschung von Continental an – und damit auch die Produktentwicklung. Denn Systeme im und am Fahrzeug können Fußgänger und Fahrradfahrer schützen: Zum Beispiel der Abbiegeassistent für Lkw. Oder Bremsen wie die elektrische Parkbremse EPB-Si, in die sich verschiedene Assistenzfunktionen für mehr Sicherheit integrieren lassen. Oder Assistenzsysteme auf Radar-, Lidar- und Kamera-Basis in Kombination mit Hochleistungsrechnern in Fahrzeugen und ergänzend der Infrastruktur, die Verkehrssituationen in Echtzeit erkennen und analysieren. Continental setzt auf passgenaue, praktikable und wirksame Technologie-Innovationen, gestützt durch belastbare Daten aus der eigenen Unfallforschung. So dreht sich die Welt weiter – und wir mit ihr. Auf dem Weg in eine Zukunft ohne Verkehrsunfälle, in der die „Vision Zero“ Realität geworden ist.